Die Frage “Wer ist unsere Zielgruppe?” wird immer mehr zu meinem Lieblingshaßthema, da die PR-Konzeptionisten meines Erachtens immer viel zu gerne von Dialoggruppen oder Zielgruppen sprechen. Teilöffentlichkeiten gefällt mir schon besser. Ich nenne sie, analog zur Public Affairs allerdings noch lieber “Stakeholder” als Interessengruppen.
Warum? Weil man keinen Menschen erreichen wird, der nicht will. Und warum will er nicht? Selbst wenn wir meinen, es wäre doch gut für ihn? Vielleicht weil ihm das Thema in seiner Wahrnehmung nichts nützt, vielleicht weil er schon schlechte Erfahrungen gemacht hat.

Daher meine Ãœberzeugung: Man kann den Hund nicht zum Jagen tragen. Schauen wir also unsere Ziele an, überlegen für wen die Ziele und Instrumente auch wirklich interessant sind, und suchen uns potentielle “Verbündete“ unsere Stakeholder. Vielleicht wissen die zwar auch noch nichts von ihrem Glück, dass sie unsere Verbündeten sind, aber sie werden zumindest zuhören, weil sie sich potentiellen Nutzen versprechen.

D.h. gute PR ist nicht Push-Prinzip “Wir spammen Infos” (die ohne Bereitschaft ohnehin nicht wahrgenommen werden); sondern “wir versetzen uns in die Interessen der Anderen und fragen <<Wem haben wir etwas zu bieten>>”, damit die wiederum uns helfen, unsere Ziele zu erreichen.

Das ist PR. Werde ich zumindest meinen Seminarteilnehmern kommende Woche zu erklären versuchen.