Drei Rummelsberger Kühen kaufen ihre Lebensmittel über eine internetbasierte Einkaufsplattform ein. Weitere Küchen der Rummelsberger kommen in diesem Jahr dazu.

Erschienen in: GVmanager 09/2007

Eine gute Küche ist für viele Unternehmen und soziale Einrichtungen ein wichtiger Umsatz- und Imagefaktor. Preiswert einkaufen ist dabei das eine “effizient einkaufen” das andere. Kein Küchenmanager erstickt gerne in Alltagsbestellungen, Kataloge und Preise vergleichen für Sonderaktionen. “Die Realität sieht häufig völlig anders aus”, berichtet Bernd Billmeyer, Leiter des Zentraleinkaufs der Rummelsberger Service, aus eigener Erfahrung.

Deshalb haben “Die Rummelsberger”, einer der größten Träger sozialer Einrichtungen der Diakonie in Bayern, reagiert. Anfang 2006 haben die ersten drei Küchen beschlossen, ihre Lebensmittel äber die elektronische Bestellplattform von sensano, München einzukaufen. Bernd Billmeyer erklärt: “Wir haben eine Einkaufslösung gesucht, bei der jeder unserer Küchenleiter problemlos auf die von uns verhandelten Produkte und Preise zugreifen kann, ohne dass dafür bei uns zusätzlicher Verwaltungs- oder Datenpflegeaufwand entsteht.”

Gleichzeitig sollte die Lösung einfach benutzbar sein und dem Träger sowie den Küchenleitern auch die Möglichkeit bieten, ein bis auf Einzelposten herunterbrechbares Reporting zu erhalten, um den Einkauf weiter zu optimieren. Ob der Einkauf für die Küchenleitung wirklich schneller und einfacher wurde, kann nur der Mitarbeiter beantworten, der seit einem Jahr mit dem Online-Einkaufssystem arbeitet: Robert Struller ist Küchenleiter des Auhof im fränkischen Hilpoltstein. Dort stellt er täglich 600 Essen für die Mitarbeiter der Auhof-Werkstätten bereit. “Nachdem die Merklisten für meinen Standardeinkauf erst einmal eingepflegt waren, ging alles viel schneller”, bestätigt Robert Struller. Und es passieren weniger Fehler. Es ist dann schlicht nicht mehr möglich, eine Artikelnummer beim Ãœbertrag zu verdrehen.”

Klar Schiff beim Einkauf

Außerdem seien die im Haus verhandelten Artikel des Kernsortiments entsprechend markiert, sodass er keine Sorge mehr zu haben brauche, das falsche Produkt, die falsche Größe oder den falschen Anbieter zu erwischen, berichtet der Küchenleiter. Auch individuell mit dem Lieferanten verhandelte Preise werden ins System eingepflegt und den Bestellungen aus seinem Haus automatisch zugeordnet. Dabei steht ihm bei seinen Großlieferanten dennoch weiterhin das volle Programm zur Verfügung: Wenn es also einen Grund gibt, von der Norm abzuweichen, sei auch das kein Problem. Um die Kernsortimentslisten erst einmal sinnvoll festzulegen, habe man allerdings ein wenig Zeit investieren müssen. Bei den Rummelsbergern ist dies im Vorfeld geschehen. Dazu versammelte sich ein Einkaufslenkungsausschuss unter Beteiligung der Servicegesellschaft und aller Küchenleiter. Oder wie Robert Struller es formuliert: “Zwischendurch einmal wieder klar Schiff zu machen, ist nie verkehrt!”

Geschadet hat der Schritt auch der Sortimentsauswahl des Küchenleiters nicht: Alle wichtigen Großhändler und Direktvertreiber waren ohnehin bereits mit ihren vollständigen Sortimenten im Gesamtkatalog der Einkaufsplattform vertreten. Der Plattformanbieter übernimmt dafür die gesamte Datenund Schnittstellenpflege, die damit für die Küchenbetreiber vollständig entfällt. Die Daten fließen in einen Gesamtkatalog ein, sodass die Küchenleiter mit einem Bestellvorgang bei allen Lieferanten gleichzeitig ordern können. Zu finden sind auf der Plattform unter anderem Rewe, Service-Bund, Edeka, Hügli, DNG, Vogeley, Leberecht Gäritz und viele mehr. Insgesamt mehr als 1 Mio. Produkte von mehr als 150 Lieferanten.

Auf welche davon er Zugriff haben möchte, entscheidet der Einkaufsverantwortliche selbst. Noch in diesem Jahr werden fünf bis sechs Küchenleiter mit einer Produktion von rund 1.400 Essen beginnen, über die Seite sensano.com einzukaufen. Zukünftig werden laut Einkaufsleiter Bernd Billmeyer alle 24 Rummelsberger Küchen mit internetfähigen PCs und Zugangskennungen ausgestattet.

Miriam Leunissen-Weikl