Wed
02. May
2007
Die Frage “Wer ist unsere Zielgruppe?” wird immer mehr zu meinem Lieblingshaßthema, da die PR-Konzeptionisten meines Erachtens immer viel zu gerne von Dialoggruppen oder Zielgruppen sprechen. Teilöffentlichkeiten gefällt mir schon besser. Ich nenne sie, analog zur Public Affairs allerdings noch lieber “Stakeholder” als Interessengruppen.
Warum? Weil man keinen Menschen erreichen wird, der nicht will. Und warum will er nicht? Selbst wenn wir meinen, es wäre doch gut für ihn? Vielleicht weil ihm das Thema in seiner Wahrnehmung nichts nützt, vielleicht weil er schon schlechte Erfahrungen gemacht hat.
Daher meine Ãœberzeugung: Man kann den Hund nicht zum Jagen tragen. Schauen wir also unsere Ziele an, überlegen für wen die Ziele und Instrumente auch wirklich interessant sind, und suchen uns potentielle “Verbündete“ unsere Stakeholder. Vielleicht wissen die zwar auch noch nichts von ihrem Glück, dass sie unsere Verbündeten sind, aber sie werden zumindest zuhören, weil sie sich potentiellen Nutzen versprechen.
D.h. gute PR ist nicht Push-Prinzip “Wir spammen Infos” (die ohne Bereitschaft ohnehin nicht wahrgenommen werden); sondern “wir versetzen uns in die Interessen der Anderen und fragen <<Wem haben wir etwas zu bieten>>”, damit die wiederum uns helfen, unsere Ziele zu erreichen.
Das ist PR. Werde ich zumindest meinen Seminarteilnehmern kommende Woche zu erklären versuchen.
May 7th, 2007 at 10:46
stakeholder, interessengruppe, verbündete – will ich all dies sein? das problem liegt wohl darin, dass man als absender ein konzept erarbeitet, eine idee hat, irgendwohin will – und aus dieser optik heraus eine entscheidung trifft: mit wem will ich auf dem weg zu diesem ziel sprechen?
deshalb sind die bezeichnungen aus meiner sicht immer absenderorientiert. aber es stimmt: zielgruppe ist wohl das “härteste” wort.
ja, pr ist pull. der erfolg stellt sich erst dann ein, wenn unsere “absender-definition” mit den zielsetzungen der angesprochenen übereinstimmt.
May 7th, 2007 at 20:03
Das stimmt schon, mit der Optik. Ist aber meines Erachtens genau Teil des Problems. Nicht: Mit wem will ich aus meiner Warte gerne sprechen, sondern, wer bringt mich meinem Ziel am Nächsten? Das sollte ja im Interesse der Effizienz eigentlich die “Optik” der Wahl sein?
… Win/win
August 10th, 2007 at 19:35
Die Lösung heißt: Publikum
October 18th, 2007 at 16:57
… ganz so einfach ist es auch nicht. Welche Themen ich mir für meine Kommunikation heraussuche, hat schon etwas damit zu tun, ob meine “Zielgruppe” nun Marketing-Leute oder Tekkies sind, oder? – Zumal “DIE MEDIEN” ja auch nicht so wirklich homogen sind in Ihren Bedürfnissen ..