Digest heisst bekanntlich “Extrakt” und ehrlich, die meisten sogenannten “Reader” sind auch nichts anderes als ein Geld-aus-der-Tasche-zieh-Extrakt.

So langsam bekomme ich einen Hass. Ich habe hier über die letzten Jahre einiges an Literatur zur Krisenkommunikation aufgehäuft. Aber insbesondere die Reader mit berühmt-berüchtigtem Autorengemisch (Bsp. Krisen-PR von Hartwin Möhrle) sind wie immer echte Highlights der Autoren-Selbstvermarktung: viel blabla, kaum Konkretes, damit niemand ein verwendbares Puzzlestückchen des eigenen Know-Hows erhält.

Worte sind wie Werkzeuge. Man kann sich an ihnen stoßen, sogar verletzen – aber auch mit ihrer Hilfe nützliche Dinge gestalten und erstaunliche Wirkungen erzielen. Ein guter Text ist der bei dem man vergisst, wie lange man schon daran liest. Der informiert, motiviert und inspiriert – im Bestfall alles gleichzeitig. Ob Unternehmensportrait, Fachartikel oder online-Editorial – treffende Worte sind in der Lage, innovative Prozesse einzuleiten oder fällige Entscheidungen herbeizuführen.

Jetzt musste ich bei der Lektüre des aktuellen “journalist” über die BND-Affäre doch herzlich lachen.

Gerade vor vier Tagen habe ich mit einem Kollegen aus der Branche über die aggressiven, präventiven Bild- und sonstige Materialien-Archivierungen der großen Newsmedien gesprochen. Was er mir erzählt hat, hat mit Persönlichkeits-Rechte-wahren rein gar nichts zu tun. Da wird geknipst und archiviert, alles was mal bekannt werden könnte oder mit Promis zu tun hat. Lt. Journalist planen nun Stefan Aust und Wolfgang Krach (Spiegel und Ex-Stern, jetzt Süddeutsche) eine Klage wg. “Eingriff in die Persönlichkeitsrechte”, wg. gespeichtertem Material (darunter Bilder “Aust auf dem Reiterhof”) beim BND.

!nBev

Was macht “The world’s local brewer”, wenn er sich in seiner neuen “local Homezone” garantiert beliebt machen möchte? Klar, er tapeziert die Wände seiner neuesten Kapitalerrungenschaft mit seinem eigenen Logo, das kein Mensch kennt und reißt die alten Traditionsmarken zur Straßenseite von der Wand. So getan von der “InBev” in Bremen. Von wem – welche Marke ?? Gute Frage, vorher hing an der Wand auf jeden Fall das Logo von “Becks” – der Bremer Bierstolz.
Wie wir draufkommen? Vier Taxifahrer haben sich auf vier Taxifahrten am Becks-Gebäude vorbei über die “optische Umweltverschmutzung” der belgischen Panschbier-Hersteller beschwert (die natürlich auch gleich mal schmeckhaft fade Schnellbrauverfahren bei Becks eingeführt haben …;-)

Liebe Freunde von Buzzwords und Hyping. Also alles was recht ist. Hier ein Zitat aus dem iBusiness-Newsletter:Das wird Web 3.0
Weil das Web 2.0 ganz langsam ins taktische Visier der Unternehmen rückt, ist es an der Zeit, sich zu überlegen, was nach dem Social Web kommt. Die Betaversion einer Prognose von iBusiness-Herausgeber Joachim Graf:
-> Link – Text ist nur für Mitglieder lesbar
 

Hauptsache die nächsten Buzzwords besetzt. Oder: Sind wir nicht alle ein bisschen beta ;-?

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